Parodontologie

Mikrobiologische Diagnostik

Nach wie vor ist der Verlust der Zähne durch entzündliche Veränderungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis) ein häufiges Schicksal. Heute stehen der Zahnmedizin jedoch Behandlungsformen zur Verfügung, die der Entwicklung von Zahnfleischtaschen und Knochenabbau wirkungsvoll begegnen können.

Im Zentrum der heutigen Betrachtungsweise parodontaler Erkrankungen und deren Bekämpfung stehen spezielle Bakterien in den Zahnfleischtaschen. Diese sogenannten paropathogenen Bakterien spielen für die Entstehung und das Fortschreiten der Parodontitis eine entscheidende Rolle.

Bei der Mehrzahl der parodontal erkrankten Patienten genügen intensive Reinigungsmaßnahmen in den Zahnfleischtaschen und gegebenenfalls chirurgische Taschenkorrekturen um den Krankheitsverlauf zu stoppen. Anders ist es bei besonders schweren Fällen mit einem aggressiven Fortschreiten sowie bereits vorhandener starker Schädigung des Zahnhalteapparates. Sind in den Zahnfleischtaschen der betroffenen Patienten hohe Bakterienzahlen und oder ungünstige Bakterienkombinationen vorhanden, dann wird neben der genannten Parodontalbehandlung eine Antibiotika-Therapie unverzichtbar.

Inzwischen gibt es mikrobiologische Nachweisverfahren, die in jeder zahnmedizinischen Praxis durchgeführt werden können. Die Ergebnisse des Tests entscheiden über die Behandlungsmethoden und die Notwendigkeit einer antibiotischen Begleittherapie. Die Notwendigkeit der mikrobiologischen Nachweisverfahren wird durch die Schwere des Krankheitsbildes bestimmt.

Zu diesen wenigen schweren Fällen mit Notwendigkeit eines Bakteriennachweises gehören folgende Erkrankungsbilder:

Die Entnahme der Bakterien erfolgt unkompliziert und schmerzfrei mittels feiner Metallinstrumente oder häufiger mittels Papierspitzen, die in die Zahnfleischtasche geschoben werden und dort für ca. 10 Sekunden verbleiben. In einem Speziallabor wird dann die Probe hinsichtlich des Vorkommens von parodontal bedeutsamen Bakterien untersucht. Molekularbiologische Untersuchungen können sehr zuverlässig feststellen, ob ein bestimmter Erreger in der probe vorhanden ist und wie gut oder schlecht er auf eine antibiotische Behandlung reagiert. Da die Entnahme und der Transport einfach ist, eigen sich diese Verfahren besonders gut.

Für die Auswahl des erforderlichen Antibiotikums genügt der reine Nachweis der Bakterien, die genaue Menge muss dafür nicht bestimmt werden.

Eine zweite Probe nach erfolgter Therapie ist für die Beurteilung des Behandlungserfolges sinnvoll.